Mo 31. Okt 2022, 20:15 von hannes
OSC
Die Erste musste am Samstagabend im P9 beim BSchC ran. Mit 13 + 2 (Club) sowie 14 + 2 (OSC) war es auf dem Papier ein fast ausgeglichenes Kräfteverhältnis. Marco Papajewski und Lilly-Ann Riesner sollten dabei von Beginn an ihre Kästen sauber halten. Ein wenig aktiver begann der Club, der OSC hielt aber mit und zeigte in diesem ersten Drittel ein frühes Stören, dass nach knapp drei Minuten Erfolg hatte. Angelaufen von Bo Schauer leistete sich ein Club-Verteidiger einen Fehler und verlor die Scheibe an den „Störer“. Der spielte auf den mitgelaufenen Luca Dick, der fast wie im Training das 0:1 erzielen konnte (3.). Eine frühe Führung, die man aber schon in einigen Spielen gegen den Club gesehen hatte, dann aber doch nichts wert war. So hieß es also dranbleiben und obwohl der Club weiterhin läuferisch sehr aktiv war, folgte der nächste Schlag des OSC. Sven Hannemann setzte sich im Zweikampf im Club-Drittel durch, spielte auf Marvin Melian und der sagte sich „frech kommt weiter“ und schoss hinter (!) dem Tor in Richtung von Marco Papajewski, der seine Ecke eigentlich zu hatte. Aber die Scheibe fand ihren Weg durch dessen Matten, 0:2 (6.). Der Club blieb zwar weiterhin dran und aktiv, ein Erfolg blieb aber – auch Dank Lilly – aus. In der 12. Minute war es Florian Müller, der einen Fehlpass ausnutzte und auf Norman Schumann spielte. Der lief einige Schritte bis hinter die blaue Linie und zog trocken ab. Ob Marco Papajewski nicht mit so einem frühen Schuss gerechnet hatte, ist egal, aber die Scheibe schlug über seiner Schulter ein, 0:3 (12.). Dass der Club gut eine Minute später durch Lino Werner auf 1:3 verkürzen konnte, mag man noch als Lapsus angesehen haben, aber der OSC zog sich immer weiter zurück, wirkte von nun an passiver und verlor auch den Faden. Strafen taten ein Übriges, was natürlich dem Club in die Hände spielte. Das 2:3 durch Daniel Just (18.) sollte noch ein Warnschuss vor der Pause sein, aber faktisch war die Luft raus. Dem Club gelang fortan fast alles, dem OSC so gut wie nichts mehr.
So war es kein Wunder, dass der Club das zweite Drittel bestimmte und aus dem 2:3 durch Dirk Sperling (21.), Benjamin Ufnowski (34./35., beide in Überzahl) und nochmals Daniel Just (37.) auf 6:3 davonzog. Dass die Strafbänke auf beiden Seiten gut besucht waren, kann nicht als Ausrede herhalten, aber auch da stellte sich der Club abgezockter an und verstand es geschickt, die Fouls, wenn es denn welche waren, dramatischer darzustellen. Völlig von der Rolle war der OSC; unverständlich, wenn man die ersten Minuten betrachtet. So war das Ding rum, das letzte Drittel war ein Abspielen, gepaart mit einigen Strafen und dem Versuch des Aufbäumens durch den OSC. Das 6:4 durch Dominic Oblak (54.) war Ergebniskosmetik; Lino Werner setzte mit dem 7:4 26 Sekunden vor dem Ende den Schlusspunkt an diesem – aus OSC-Sicht – Abend zum Vergessen. So, wie es gelaufen ist, besteht erheblicher Gesprächsbedarf. Schließlich war es gegen den Club nicht das erste Spiel, das man aus einer verhältnismäßig sicheren Führung aus einem starken Spiel heraus einfach wegwirft. Und das muss man auch so klar sehen.
Berliner Schlittschuh-Club vs. OSC 7:4 (2:3 4:0 1:1)
Tore:
0:1 (02:52) Dick (Schauer), 0:2 (05:56) Melian (Hannemann), 0:3 (11:21) Schmann (Fl. Müller), 1:3 (12:38) Werner (Just, Angrick), 2:3 (17:51) Just (Keller, Ufnowski)
3:3 (20:52) Sperling (Just), 4:3 (33:37) Ufnowski (Schliemann, Angrick) PP1, 5:3 (34:25) Ufnowski (Vradenburg, Just) PP1, 6:3 (36:44) Just (Ufnowski)
6:4 (53:04) Oblak (Schramm), 7:4 (59:34) Werner (Vradenburg)
Strafen: BSchC 22 (2/12/8) – OSC 34 (6/16/12)
SR: Brugger, Timofeev