Mo 25. Jan 2016, 21:14 von hannes
Trauriges und ereignisreiches Wochenende beim ECC Preussen Berlin
Am Freitag wurde vor dem Oberliga-Punkspiel gegen den HSV Eishockey im Gedenken an den leider mit 48 Jahren viel zu früh verstorbenen langjährigen Stadionsprecher beim ECC Preussen Thomas Hübner eine Trauerzeremonie abgehalten. Vielen Eishockeyfreunden in ganz Deutschland war er unter dem Namen Lechl bekannt. Es waren würdevolle und ergreifende Momente und viele Besucher ließen ihren Emotionen freien Lauf.
Das Spiel begann deshalb mit einigen Minuten Verspätung.
Hier hatten die Preussen den besseren Start, aber zählbares wollte sich nicht einstellen, da man immer wieder an Maximilian Franzreb im Hamburger Kasten scheiterte. So ging es ohne Tore in die erste Pause.
Gleich zu Beginn im Mittelabschnitt gelang den Preussen der Führungstreffer. Nun wurde es hektisch auf dem Eis und die Charlottenburger kassierten mehrere Strafen. Diese überstand man schadlos aber kurz vor Drittelende gelang den Gästen der Ausgleich.
Im Schlussabschnitt gingen zunächst wieder die Gastgeber in Führung, versäumten aber trotz guter Einschussmöglichkeiten nachzuwischen. Die Gäste witterten jetzt Morgenluft und drehten in den letzten 10 Minuten die Partie.
Drei wichtige Punkte im Kampf um den vorzeitigen Klassenerhalt gingen somit nach Stellingen.
ECC Preussen Berlin - Hamburger SV
2:3 (0:0, 1:1, 1:2)
Tore: 1:0 (22.) Jansson, 1:1 (38.) Piluso, 2:1 (45.) Pritykin, 2:2 (51.) Richter, 2:3 (56.) Parks;
Strafminuten: Berlin: 13 + 10 für Menge + 20 für Janke, Hamburg: 4;
Zuschauer: 315
Auf der anschließenden Pressekonferenz folgte dann der Paukenschlag.
Marco Rentzsch erklärte seinen Rücktritt als Trainer der Oberligamannschaft beim ECC Preussen.
Er erklärte seine Bereitschaft, das Team am Sonntag in Rostock ein letztes Mal zu coachen, danach sei aber Schluss für ihn.
Dieses Angebot war für Preussens Vizechef Thomas Leonhardt nicht akzeptabel und so standen an der Küste die Nachwuchstrainer Björn Leonhardt und Rainer Struck hinter der Bande.
Die Mannschaft zeigte die erhoffte Reaktion. 17 plus 2 Spieler, so viele wie lange nicht mehr auswärts, standen den Interimstrainern zur Verfügung.
Die Charlottenburger hatten zu Beginn des Spiels in Überzahl gute Einschussmöglichkeiten, welche aber nicht genutzt werden konnten. Die Rostocker waren da abgezockter. Erste Überzahl 1:0, zweite Überzahl 2:0. Mit diesem Ergebnis ging es auch in die erste Pause. Preussen weiter mit guten Möglichkeiten, aber Tobias John im Piranhas Kasten hatte einen Sahnetag erwischt.
Oder wie heißt es so schön: Wenn man unten steht hat man Sch… am Schläger.
Rostock zieht zunächst auf 4:0 davon, ehe Richard Jansson endlich den ersten Treffer für die Gäste erzielen kann. Fünf Minuten vor Drittelende erhöht Rostock auf 5:1.
In der letzten Minute gehen die Trainer des ECC volles Risiko und bringen einen sechsten Feldspieler.
Dieser Mut wurde mit dem zweiten Treffer belohnt.
Der letzte Abschnitt ging mit 2:1 an die Gastgeber, so dass bei Spielende ein 7:3 auf der Anzeigetafel zu sehen war.
Ein mutiger und couragierter Auftritt der Preussen wurde am Ende des Tages mal wieder nicht belohnt.
Rostock Piranhas - ECC Preussen Berlin
7:3 (2:0, 3:2, 2:1)
Tore: 1:0 (9.) Dreschmann, 2:0 (14.) Sulcik, 3:0 (25.) Sulcik, 4:0 (27.) Bezouska, 4:1 (34.) Jansson, 5:1 (35.) Bezouska, 5:2 (40.) Reuter, 6:2 (48.) Sulcik, 6:3 (51.) Kumeliauskas, 7:3 (56.) Marek; Strafminuten: Rostock: 20, Berlin: 12;
Zuschauer: 756
Mund abputzen, weiter geht es. Nächstes Wochenende trifft man zweimal auf die Crocodiles aus Hamburg.
Wer dann hinter der Bande steht ist noch völlig offen. Zur Zeit werden mehrere Optionen geprüft.
Es wird keinen Schnellschuss geben, sondern eine Entscheidung die sorgfältig durchdacht und nachhaltig ist.