So 18. Dez 2016, 17:54 von hannes
Derbysiege sind immer schön
Besonders erfolgsverwöhnt bei Derby-Erfolgen waren die Fans des F.A.S.S. e. V. Berlin in dieser Spielzeit wahrlich noch nicht; in der Oberliga gingen die beiden bisherigen an den ECC und auch in der Regionalliga war es bisher durchwachsen. Zwei Siegen gegen den EHC Berlin Blues standen eben auch Niederlagen gegen den Club und gegen den ECC gegenüber. Und eben gegen diesen ECC musste man im letzten Spiel des Jahres in der Glockenturmstraße antreten und man legte sich wahrlich ein vorweihnachtliches Präsent unter den Baum. Mit 10:2 (5:0 2:0 3:2) gewannen die 1b der Akademiker bei den Charlottenburgern und die waren mit diesem Ergebnis sogar noch gut bedient
Die Hausherren traten mit 14 Feldspielern an; im Tor boten sie den erst 16jährigen Luca Scheibler auf, den aber an dieser Niederlage keine Schuld traf. FASS hielt mit drei kompletten Reihen dagegen, Damon Bonness stand von Beginn an im Tor.
Und für FASS ging es auch gleich gut los. Beim ersten konzentrierten Angriff schickte Bastian Retzlaff Yannick D’Arino auf die Reise, der seinen Gegenspieler einfach überlief und nach 56 Sekunden zum 0:1 aus ECC-Sicht einschoss. Ein Wirkungstreffer, denn der ECC agierte in den nächsten Minuten ungeordnet, was FASS in Person von Phillip Golz, der in dieser Saison auch lange verletzt war, eiskalt ausnutzte. Einen lupenreinen Hattrick erzielte der junge Stürmer innerhalb von 11 Minuten (2., 10., 12. Spielminute) und das auch noch nach sehr schönen Spielzügen. Für den ECC war zu diesem Zeitpunkt das Spiel von FASS einfach zu schnell, ein uns andere Mal wurden sie blitzschnell ausgekontert. Einer dieser Konter führte dann nach 14 Minuten sogar noch zum 0:5, Paul Lüttcher war der Torschütze. FASS nahm nach dieser deutlichen Führung ein wenig das Tempo raus, so dass der ECC Ordnung in sein Spiel bringen konnte, zumindest ging nach vorne mehr. Aber wenn was auf das FASS-Tor kam, war Damon Bonness zur Stelle und hielt seinen Kasten sauber. Es blieb bei diesem Spielstand bis zur Drittelpause.
Im Mitteldrittel ließ FASS es ein wenig ruhiger angehen, aber trotzdem fiel ein weiterer Treffer für die Akademiker. Paul Lüttcher zog in Bedrängnis einfach kurz hinter der blauen Linie ab, traf die Scheibe aber ein wenig verunglückt. Wohl zum Glück, denn die Scheibe sprang für den jungen ECC-Torhüter so unglücklich (um nicht zu sagen „blöd“) vor ihm auf, dass sie zum 0:6 im Netz landete (22.). Der ECC kam in den nächsten Minuten ein wenig besser ins Spiel, Damon Bonness blieb aber weiterhin bei den Schüssen auf sein Tor Sieger. Sobald FASS aber wieder mit dem Tempo anzog, brannte es lichterloh im Drittel des ECC. Benjamin Salzmann war es schließlich, der in der 38. Minute nach einem Tempo-Gegenstoß zum 0:7 vollendete, was auch der Zwischenstand nach diesem Drittel war.
In den letzten 20 Minuten zeigte sich dann das selbe Spiel wie in den 40 davor. Der ECC war um eine Ergebnisverbesserung bemüht, geriet aber immer wieder durch die schnellen Gegenangriffe in Gefahr. So brauchte es also eine doppelte Überzahl für den ECC, um zum ersten Treffer zu kommen. Gerade als sich FASS auf vier Spieler ergänzt hatte, verkürzte Felix Kübler auf 1:7 (47.). Damon Bonness war über diesen Gegentreffer alles andere als erfreut, denn nun war es nichts mehr mit dem Shoot-Out. Und er machte auch seinem – verständlichen – Ärger darüber lautstark Luft, war er doch durch eine Unkonzentriertheit eher glücklich zustande gekommen. FASS ließ sich aber nicht lange bitten, Maxim von Helden stellte 129 Sekunden später den alten Abstand wieder her. Und Raitis Dembovskis legte dann wiederum 97 Sekunden später auch noch das 1:9 drauf. Danach kam dann auch Marco Eis noch zum Einsatz, er übernahm kurz nach diesem Treffer für Damon Bonness. Nach knapp 55 Minuten hätte Phillip Golz dann seinen vierten Treffer erzielen können, aber Luca Scheibler blieb bei einem gegen den ECC verhängten Penalty (Phillip Golz war zuvor durch Stefan Leibrandt regelwidrig bei einem dieser Konter regelwidrig gestoppt worden) Sieger (so kann man natürlich auch um eine Kabinenlage rumkommen). Kurz darauf betrieb der ECC mit dem 2:9 durch Patrick Preiß nochmals Ergebniskosmetik (56.) Aber geben wird es die Kabinenlage trotzdem, denn Schweden-Zugang Felix Karlsson erzielte genau 60 Sekunden nach dem zweiten ECC-Tor das zehnte für die Akademiker und stellte damit auch den Endstand her.
FASS präsentierte sich an diesem Abend gegenüber dem ECC wirklich in allen Belangen deutlich überlegen, so dass es eine Freude war, diesem Team zuzuschauen. Hinten konzentriert mit einem sicheren Damon Bonness sowie vorne schnell und effektiv – mehr braucht es nicht, um Eishockeyspiele zu gewinnen. Erwähnenswert bleibt hier noch, dass FASS von seinen Überzahlmöglichkeiten 75 Prozent zu einem Treffer nutzte; vier Mal spielte man mit einem Mann mehr, drei Mal wurde die Scheibe zu einem Tor verwertet.
Das Schiedsrichtergespann hatte auch keine Mühe mit dieser Partie; Fouls und einige wenige - vermutlich frust- und situationsbedingte - Aussetzer wurden sofort und sicher geahndet, so dass niemals die Gefahr bestand, dass das Spiel aus dem Ruder laufen konnte.
ECC Preussen 1b vs. FASS 1b 2:10 (0:5 0:2 2:3)
Tore:
0:1 (00:56) D’Arino (Retzlaff), 0:2 (01:49) Golz (Getz, Th. Koch), 0:3 (09:01) Golz (Konietzky, Aicher), 0:4 (11:58) Golz (Aicher, Konietzky), 0:5 (13:23) Lüttcher (Getz, von Helden
0:6 (21:49) Lüttcher (Joecks), 0:7 (37:38) Salzmann (D’Arino, Dembovskis) PP1
1:7 (46:55) Kübler (Weihrauch, Kitayama) PP1, 1:8 (49:04) von Helden (Getz, Aicher), 1:9 (50:41) Dembovskis (Retzlaff, D’Arino) PP1, 2:9 (55:49) Preiß (Weihrauch, Kitayama), 2:10 (56:49) Karlsson (Retzlaff, Salzmann) PP1
Strafen: ECC 8 (2/2/4) – FASS 14 (2/4/8)
Schiedrichter: M. Metzkow – J. Friede, M. Paulick
HP FASS Berlin