Vorne hui – hinten pfui
Der Deutschland-Cup hat der Oberliga Nord eine Verschnaufpause beschert.
Also eine gute Gelegenheit für den ECC Preussen nach elf Spielen ein erstes kleines Zwischenfazit zu ziehen.
Wenn die Oberligamanschaft vom ECC Preussen auf dem Eis steht, sind Tore satt vorprogrammiert.
Im Schnitt fallen elf Tore pro Begegnung, leider lässt die Verteilung der Treffer doch einige Wünsche offen.
Die Abteilung Attacke des Aufsteigers ist das Prunkstück bei den Charlottenburgern. 44 Tore in elf Partien können sich sehen lassen. Hier hat das Scouting des Vereins hervorragend funktioniert.
Alle offensiv ausgerichteten Neuzugänge machen ihre Buden und geizen auch nicht mit Vorlagen.
Das Sorgenkind beim ECC Preussen ist die Abwehr. 75 Gegentreffer hat man bisher „fressen“ müssen und so ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass erst sechs Punkte auf der Habenseite verbucht werden konnten. Einige Spieler geraten unter Bedrängnis sofort in Wohnungsnot und die ausgebufften gegnerischen Stürmer nutzen das gnadenlos aus.
Trainer Marco Rentzsch, selbst gelernter Verteidiger mit internationaler Erfahrung, wird die Spielpause nutzen und im Training mit der Mannschaft hart arbeiten um die Schwachstellen zu minimieren. Er spricht viel mit den Spielern und versucht jeden einzelnen besser zu machen.
Es geht nur Schritt für Schritt, das Wissen auch die Verantwortlichen und deshalb herrscht Ruhe im Verein. Das Team ist motiviert und lernwillig. Jeder ist bereit sich zu schinden und dass die Truppe konditionell voll da ist, haben die bisherigen Spiele bereits deutlich gezeigt.
Dem Vorwurf, der Verein hätte für die Defensive zu wenig investiert, erteilt Preussens Vize-Präsident Thomas Leonhardt eine klare Absage.
„Uns sind mit Robin Niedermeier und Jaro Seeman kurz vor Saisonbeginn zwei wertvolle Spieler weggebrochen, da sie kurzfristig außerhalb von Berlin einen Studienplatz erhalten haben. Wechselwillige Spieler an denen wir Interesse hatten, haben in den Verhandlungen zum Teil Summen aufgerufen, welche wir nicht bezahlen wollen und auch nicht können. Momentan müssen wir unser Augenmerk auf die Finanzen richten und können uns keine großen Sprünge leisten. Nur 250 Zuschauer bei den Heimspielen zwingen uns den Gürtel enger zu schnallen. Unsere Kalkulation basiert auf einem Schnitt von 500 Besuchern. Zum Glück haben wir verlässliche Partner und Sponsoren, so daß wir die kalkulartorischen Defizite noch auffangen können. Sportlich sind wir im Soll, daran ändern auch die vielen Gegentore nichts“.
Dieser Aussage kann man getrost beipflichten. Bisher haben die Preussen überwiegend gegen Meisterschafts- und Playoff-Anwärter gespielt. In den nächsten Wochen stehen die Spiele gegen die Konkurrenten um Platz 13 an.
Danach wird man sehen, wohin die Reise beim ECC Preussen Berlin führt.