Mo 26. Okt 2015, 19:05 von Bernd
Ich unverbesserlicher Optimist hatte die Hoffnung auf eine besser gefüllte Halle gegen Halle, die offizielle Zahl der Zuschauer lautet jedoch 204.
Das Spiel passte sich lange Zeit der spärlichen Kulisse an, was für beide Seiten galt. Zu sehen gab es eine Hallenser Mannschaft, bei der man den Anspruch auf eine gehobene Position in der Liga durchaus merkte sowie ein Aufsteigerteam aus Berlin, dass zwei Drittel lang irgendwie keinen Weg finden sollte, dagegen zu halten und die Nadelstiche zu setzen, wie es gegen Duisburg oder Hannover möglich war. Der Gast aus Sachsen-Anhalt passte sich dem schnell an, und so war es lange Zeit kein mitreissendes Aufeinandertreffen.
Die Saale Bulls erzielten in der 3. und 5. Minute durch Habermann und Martell (ÜZ) zwei schnelle Tore, damit ist der erste Abschnitt erzählt.
Ich hatte die Hoffnung, dass die Kabinenansprache Wirkung zeigen würde, vergeblich. Das dritte Tor der Gäste nach 22 Minuten zerstörte das zarte Pflänzchen Hoffnung schnell. Patrick Hoffmann, der diesmal im Preussen-Tor stand, parierte im weiteren Verlauf einen Penalty. Dann endlich mal was für mich etwa zur Halbzeit: Jan Schmidt und Gabriel Federolf lieferten sich einen sehenswerten Faustkampf und erhielten folgerichtig jeweils 2+2+10 Strafminuten. Zwei weitere kleine Strafen gegen den ECC folgten zeitnah, so dass die Bullen das vierte Tor des Abends erzielten.
Dass die Stimmung der Fans zum großen Teil von dem beeinflusst wird, was auf der Eisfläche geschieht, war an diesem Nachmittag deutlich zu erkennen. Nur vereinzelte Anfeuerungsrufe schallten durch die Eishalle. Kapitän Max Janke konnte das nicht gefallen, und so setzte er den Puck knapp zwei Minuten vor der Pause bei einer der wenigen Powerplays zwischen die Pfosten.
Doch zum wiederholten Mal benötigten die Saalestädter nur wenige Sekunden im Schlussdrittel, um den alten Abstand wieder herzustellen.
Nun kommt es bekanntlich öfters anders, als man denkt. Die Berliner hatten sich noch etwas vorgenommen und wollten sich so nicht vom Eis fegen lassen. Donatas Kumeliauskas traf kurze Zeit später zum zweiten Treffer der Preussen, das gesamte Team richtete sich noch einmal auf. Das schon angesprochene Zusammenspiel mit den Fans funkte, die Heimfans entdeckten Stimme und Trommel wieder. Erneute Überzahl für die Heimmannschaft, Kumeliauskas zum dritten Berliner Treffer.
Nun war es ein Spiel, was Freude machte. Dass man den MEC nicht mehr einholte, war zu verschmerzen. Etwa drei Minuten vor Schluss wurde der Torwart vom Eis genommen, was allerdings nur zu einem Empty-Net-Tor der Gäste führte.
Wichtiger war, dass die Preussen sich den Applaus des Publikums abholten, das den wieder entdeckten Kampfgeist honorierte.
Vielen Dank den Fans aus Halle, die sich lautstark bemerkbar machten und denen nach Spielende eine gute Heimreise gewünscht wurde, wie es sich gehört.