Sa 3. Dez 2016, 12:47 von hannes
Spielbericht diesmal von Rolf Lux:
ECC Preussen besiegt FASS Berlin im Derby mit 6:2!
Eishockey-Herz, was willst du mehr? Es ist Freitagabend und 19:30 Uhr - der ECC Preussen lädt zum Derby ein und empfängt den Lokalrivalen FASS Berlin an der Glockenturmstraße. Natürlich pilgern viele auch zu den anderen Spielen der Oberliga, wenn die Preussen rufen. Aber gegen einen direkten Konkurrenten, der noch dazu in der gleichen Stadt spielt, ist das etwas Besonderes. Das sahen auch über 400 Eishockey-Fans genauso und feuerten ihre Teams an, wobei die Gastgeber weit in der Übermacht waren auf den Rängen. Die Kulisse spielte also mit und jetzt musste nur noch das Hauptstadtduell losgehen, nach einigen Minuten Verzögerung war es dann endlich soweit und der Puck wurde eingeworfen.
Und plötzlich war auch die sonst manchmal zu beobachtende Ladehemmung vor dem Tor weg, Michael Raynee netzte das Spielgerät in Unterzahl gekonnt ins Tor und nach 01:47 stand es schon 1:0 für die Preussen, das sorgte für den ersten Jubel in schwarz-weiß-rot. Doch in die erste Freude kam auch gleich der Gegenangriff der FASS-Bären und so stand es kurz nach Beginn der dritten Minute schon wieder 1:1 durch Nico Ehmann. Das Match ging wirklich hin und her und man merkte allen Protagonisten an, dass sie diesem Derby entgegenfieberten. Alle schienen heiß zu sein und vor allem auf Seiten der Gastgeber schien man einen Sieg unbedingt zu wollen.
Denn in der 5. Minute ging der ECC wieder in Führung durch Sebastian Pritykin, der auf Vorlage von Philip Reuter den 2:1-Treffer erzielte. Sofort untermalten wieder die rhythmischen Trommeln, unterstützt von vielen verteilten Pappklatschen, das Angriffsspiel der Hausherren und diverse Lieder wurden von den Stehplätzen angesungen. Aber das erste Drittel war noch längst nicht vorbei in diesem Derby, denn der Ex-Preusse Patrick Czajka traf nach Vorlage des ehemaligen ECC-Spielers Nils Watzke und unter gütiger Mithilfe von Torhüter Olafr Schmidt zum 2:2-Ausgleich. Den Schlusspunkt in diesem abwechslungsreichen ersten Spielabschnitt setzte aber der Sohn von „Schorsch“ Holzmann mit dem 3:2 in der 17. Minute bei Überzahl.
So ging es in die erste Drittelpause und die Schlangen an den Bierständen wurden immer länger, man mag sich gar nicht vorstellen, was erst bei doppelter Anzahl an Zuschauern los ist. Die, die es in die Eishalle P9 geschafft haben, kamen aber schon in den ersten 20 Minuten voll auf ihre Kosten und auch in der Pause gab es heißes oder kaltes für den Gaumen und den Magen. Auch der Nachwuchs wuselte durch die Halle und machte diesen Abend mit dem Derby ECC Preussen gegen FASS Berlin zu einem Familienerlebnis.
Auch der Fanclub Preussens Gloria e.V. war mit diversen Mitgliedern anwesend, warb für seine Auswärtsfahrt am zweiten Weihnachtsfeiertag bei den Hannover Indians und konnte sich in der 28. Minute wieder zum Jubeln abklatschen. Zu diesem Zeitpunkt nämlich schlug wieder Raynee zu und schraubte das Spiel zum neuen Spielstand von 4:2, im Mitteldrittel war dann auch ein gewisses Übergewicht der Hausherren spürbar und sorgte für große Zufriedenheit bei den anwesenden Fans. Die Stimmung an diesem Freitag war wirklich großartig, als „Dankeschön“ gab es von den Spielern das 5:2 in der 34. Minute, der Geschenk übergab Jan Schmidt.
In der Drittelpause dann wieder der Triathlon Rauchen, Bieranstehen und Toilette. Je nach Reihenfolge und zusätzlichem Händeschütteln bei alten Bekannten, sowie ein bisschen Smalltalk hier und da kann das in richtigen Stress ausarten und man ist froh, wieder rechtzeitig zum letzten Drittel auf den Plätzen zu sein. Auch in diesem Abschnitt kristallisierte sich die Überlegenheit an diesem Abend des ECC Preussen heraus, der insgesamt schwache Schiedsrichter Posacki verhängte 18 Strafminuten für die Gastgeber und 14 für FASS, dabei sorgten über das ganze Spiel hinweg seine Entscheidungen zum Beispiel über Torraumabseits beim gesamten Publikum für Schmunzeln.
Den Schlusspunkt in diesem Derby zwischen den Preussen und FASS Berlin setzte auf Vorlage von Josh Rabbani sowie abermals Veit Holzmann Daniel Volynec mit dem 6:2 in der 51. Spielminute. Jetzt konnte wirklich nichts mehr anbrennen außer die zweite Adventskerze am Sonntag und der Derby-Sieg war endgültig in Sack und Tüten wie ein Weihnachtspaket. Tolle Stimmung, begeisterte Zuschauer und ebenfalls ein wohl zufriedener Leonard Soccio runden diesen gelungenen Eishockey-Abend ab und machen Appetit auf mehr. Für das ECC-Team geht es am Sonntag zu den Moskitos aus Essen und Freitag heißt dann wieder die Frage des Hallensprechers „Habt ihr Bock auf Eishockeeeeeeeeey?“, wenn es im Heimspiel gegen Halle um weitere Punkte geht.